1. KAPITEL
Simen Tjing mit Feuereifer schafft den
Bruderbund der Zehn. Seiner Schwgrin gegenber khl den jngern Wuh wir sehn.
2. KAPITEL Goldlotos lt auf Liebelei Sich vor der Tr ein ohne Zagen.
In ihrem Teehaus nebenbei Zeigt sich die alte Wang verschlagen.
3. KAPITEL
Annherungsentscheidung fllt. Frau Wang Bestechungsgeld
gewinnt. Der Prasser seine Falle stellt,
Und sein
Verfhrungswerk beginnt.
4. KAPITEL
Goldlotos geht zur Zauberhh Geheimer Liebeslust. Der Streiterjunge lrmend schimpft Am Teehaus rechtsbewut.
5. KAPITEL
Zum Ehebrecher-Fange soll Ein Plan des
Streiterjungen fhren. Der groe Wuh nimmt Gift-Arznei Und mu die Unheilsfolgen spren.
6. KAPITEL
Es wird Herr Ho bestochen Den Himmel er verrt. Die alte Wang beim Helfen In Wolkenbruch gert.
7. KAPITEL
Es bringt Frau Seh wortgewandt Der dritten Meng
den Ehestand. Gromuhme Jangs Erregung schwillt; Den vierten Oheim Dschang sie schilt.
8. KAPITEL
Im Groll auf den Geliebten treibt Orakelspiel
die Schne. Ein Mnch vom Seelentafeldienst vernimmt
Unkeuschheitstne.
9. KAPITEL
Mit Goldlotos Herr Simen Tjing In Heimlichkeit
die Eh einging. Es brachte, Irrtum hingegeben, Wuh Sung den Boten Li ums
Leben.
10. KAPITEL
Wie sich frs Recht einsetzt der Held, Wird fort er nach
Mengdschou verbannt. Doch in der Malvenlaube fand Genu am Fest die Frauenwelt.
11. KAPITEL
Goldlotos recht erfolgreich hetzt;
Fr Schneeholdchen es Prgel setzt.
Zimtknospe, diesem jungen Ding,
Den Grtel lset Simen Tjing.
12. KAPITEL
Wie Goldlotos den Diener liebt, Der Gatte ihrs
zu fhlen gibt. Astrolog Liu, beschenkt, soll finden Den Weg, ihn neu an sie zu
binden.
13. KAPITEL
Frau Li Ping gibt ein Stelldichein ber des Gartens Mauer. Lenzfreude spht zum Spalt hinein, Um zuzuschaun genauer.
14. KAPITEL
Herr Hwa Dse-h hat so Verdru, da er erkrankt und sterben mu. Frau Vsel Li sein Geld verschiebt und
dann zum Feste sich begibt.
15. KAPITEL
Die Damen schaun vom Altan aus des Lampenfestes
Rummel, derweilen fhrt ins Klatschmohnhaus der Busenfreunde Bummel.
16. KAPITEL
Zur Hochzeit whlt Herr Simen Tjing
den Festtag aus gemach. Von Jing Bo-djau empfing er dann Glckwnsche
noch hernach.
17. KAPITEL
Weil Zensor Y ihn klagte an, kam Genral Jang
in Wehe. Frau Vsel Li sagt Djang Dschu-schan fest zu den Bund der Ehe.
18. KAPITEL
Bestechung im Ministerschlo hilft Simen Tjing der Not entkommen. Der
Anblick einer holden Frau macht Tschen, den Schwiegersohn, benommen.
19. KAPITEL
Den Rundengang Grasotter fhrt; Djang Dschu-schan wird verdroschen. Vseles Liebe Simen rhrt; sie war ja nie erloschen.
20. KAPITEL
Die schnorrende Schar ist lustig gestimmt und
schmeichelt beim Fest um die Wette. Die Fehde der nrrische Fant aufnimmt, zertrmmert des
Lustrausches Sttte.
21. KAPITEL
Frau Mondtraut sorgt fr guten Tee
und sammelt dazu vorher Schnee. Jing Bo-djau
kommt und ladet ein ins Kurtisanenhaus zum Wein.
22. KAPITEL
Nixblume hat ein Stelldichein, viel Liebe sie
erhrt. Schlehnblte will
voll Tugend sein, und Liebeln sie emprt.
23. KAPITEL
Beim Schachspiel V?sele verliert. Goldlotos an
der Wand lauscht, wo versteckt der Lenz regiert, verwischt dann ihren Stand.
24. KAPITEL
1005
Zur Neujahrsnacht Tschen Djing-dji schlau mit
schnen Fraun poussieret.
Glcksgunst voll Wut des Lai-wang Frau mit Schmhgeschrei traktieret.
25. KAPITEL
In heller Frhlingsstunde Mondtraut sich
schaukelnd schwingt. Im Rausch aus Lai-wangs Munde Manch Schmh- und Drohwort dringt.
26. KAPITEL
Zur Strafe bringt man Lai-wang hin nach dem
Geruhsam-Gau. In scham- und reuverwirrtem Sinn erhngt sich seine Frau.
27. KAPITEL
Es plaudert im blaugrnen Gartenhaus Frau Vsel ihr eigen Geheimnis aus. Und wo an
Spalieren die Rebe sich hlt, hat Goldlotos Lustrausch sein Tummelfeld.
28. KAPITEL
Tschen Djing-dji recht im Glcke schwimmt,
erlangt Goldlotos Schuh; Herr Simen Tjing sich dumm benimmt, verdrischt
Hartpflock dazu.
29. KAPITEL
Es prfet und durchschaut im Nu die Menschen
ganz der Seher Wu. Zum Liebeskampf um Mittag grade Goldlotos reizt im duftgen
Bade.
30. KAPITEL
Gar gndig ist Grokanzler Zai bei seiner Pstchenschafferei. Ein Sohn wird Simen Tjing geboren, er selbst zum
Amtsherrn auserkoren.
31. KAPITEL
Verwickelungen lset aus ein Krug, der ward verborgen; und einen
Freudenfestesschmaus lt Simen Tjing besorgen.
32. KAPITEL
Zimtknospe Li schmeichelt gewandt, wird auch als
Tochter anerkannt. Goldlotos, eifersucht-gehetzt, den kleinen Sohn in Schrecken
setzt.
33. KAPITEL
Weil einen Schlssel er verlor, singt Djing-dji
strafweis Lieder vor. Nachlssigkeit zur Frau trgt Frucht: Herrn Dau-go packet Eifersucht.
34. KAPITEL
Man kommt, mit wrzgem Wein versehen um Gunst
im Fraungemache flehen. Im Hinterraum wird man bestochen, die Regelung dabei
besprochen.
35. KAPITEL
Weil Knabenliebe ihn bewegt, Zahlt Simen zwein
mit Schlgen. Der Page
Frauenschmuck anlegt, die Gste anzuregen.
36. KAPITEL
Im Briefe zeigt Haushalter Di um eine Schne Sorgen. Beim Mahl wei Prfling Zai ein Wie, sich Reisegeld zu borgen.
37. KAPITEL
Die Heirat bringt fr Minnelieb die alte Feng in
Gang; und Simen Tjings Erobrungstrieb greift nach der sechsten Wang.
38. KAPITEL
Den Wschebleuel prgelnd schwingt auf Schwtzer Han die sechste Wang. Goldlotos
Lautenspiel erklingt; durch Nacht und Schnee schallt ihr Gesang.
39. KAPITEL
Dem Ratskerlchen ein neuer Name kommt zu und ein
Dauistenkleid. Besuch macht der geliebten Dame Tschen Djing-dji zur
Geburtstagszeit.
40. KAPITEL
Den Arm um Shnchen Vsel schlingt
und hofft, da es ihr Vorzug bringt.
Goldlotos Zofentracht legt an und marktet um die
Liebe dann.
41. KAPITEL
Zwei Kinder, die man frh verlobt, sind voll von
Lust und Frhlichkeit.
Zwei Schne sind von Grimm durchtobt; hier schafft er Ha, dort bringt er Leid.
42. KAPITEL
Ein Knall- und Feuerwerk besticht vor dem Portal
durch protzgen Prunk; Lampions erfreun mit buntem Licht im Oberstock beim
Neujahrstrunk.
43. KAPITEL
Es wird, in Liebesgier entbrannt, Goldlotos
Hetzerin. Frau Mond-traut Reichtum zeigt und Stand und strkt Verwandtschaftsinn.
44. KAPITEL
Im Stalle sich verborgen hielt, die Gold
beiseit gebracht; am Schachbrett eine Schne spielt bis in die tiefe Nacht.
45. KAPITEL
Zwei Kupferschallbecken bekommen
Beleihungswert auf Bo-djau s Rat. Zu Silberschnchens Freud und Frommen schenkt Vsele viel Kleiderstaat.
46. KAPITEL
Beim Wandern in der Neujahrsnacht
beginnts zu regnen und zu schneien. Hauptfrau
wie Nebenfrau verlacht Schildkr?tenschalen-Prophezeien.
47. KAPITEL
Miau Tjing, der nach Vermgen giert,
zeigt gegen seinen Herrn sich schlecht. Und Simen
Tjing, von ihm geschmiert beugt leichtfertig Gesetz und Recht.
48. KAPITEL
Ein Pfirsichzweig ist Scherzgeschenk
von Liebelei geblieben. Direkter Weg und Spherei bringt der Beschlsse sieben.
49. KAPITEL
Den Statthalter nimmt Simen auf, gebckt, aus
Streberei. Er stt auf einen Indien-Mnch, der bringt ihm Arzenei.
50. KAPITEL
Vom Lautenjungen wird belauscht, wie Schwalbe und Pirol sich tummeln. Der Schmetterlinge Gchen ist fr Dai-an heitres Ziel zum Bummeln.
51. KAPITEL
Goldlotos saugt am Kleinod just, als man die
Katze schlgt. Dem Schwiegersohne Geldverlust das Kartenspiel eintrgt.
52. KAPITEL
Zu necken die lenzholde Maid, fr Jing Bo-djau
ist Ziel. Im Garten mit dem Schwiegersohn treibt Goldlotos ihr Spiel.
53. KAPITEL
Goldlotos, die in Schreck gert, sich dunkle Lust verschafft, frau Mondtraut im Gebet erfleht sich
Kindersegens Kraft.
54. KAPITEL
Herr Jing Bo-djau Goldreifchen neckt und kitzelt sie dabei intim. Der
Arzt Frau Vsel untersucht; ihr Bettvorhang trennt sie von ihm.
55. KAPITEL
Simen Tjing bringt zum Geburtstag seinen Glckwunsch zweimal an. Hofrat
Miau verspricht nur einmal, doch er schickt die Snger dann.
56. KAPITEL
Simen Tjing hilft einem Freunde, wie versprochen, aus mit Geld. Tschang,
der es geborgt bekommen, stolz zu seiner Frau sich stellt.
57. KAPITEL
Zur aufgelegten Spendenliste sind tausend Unzen
gern gegeben. Vom Tndeln am Gelnderschnitzwerk ein Lachen fhrt zurck ins Leben.
58. KAPITEL
Goldlotos prgelt einen Hund, wobei sie jemand
krnkt. Ein armer
Spiegelputzer wird von Jadeturm beschenkt.
59. KAPITEL
Wie Simen Tjing sich zu ihr legt, Erstaunen Mondliebchen bewegt. Vsel geht ein Gelbde ein und weint um das Ratsbrderlein.
60. KAPITEL
Es klammert, krank, sich Vsel Li an ihr verstorbnes Unglckskind. Den
Mandarinen-Lebensstil zu fhren, Simen Tjing beginnt.
61. KAPITEL
Weihrauch auf dem Frauenleib brennt Simen ab in Trunkenheit. Am
Doppel-Mannzahl-Fest nimmt teil Frau Vsele trotz Krnklichkeit.
62. KAPITEL
Pan, der Dauist, tut und
verfhrt, wies die
Gelbturban-Sekte lehrt. Und bitterlich weint Simen Tjing, weil Vsel Li von hinnen ging.
63. KAPITEL
Ein treffend Bildnis fertigt an, die Lieb
erhaltend, Maler Han. Ein Schauspiel wirkt auf Simen Tjing, und tiefe Trauer
ihn umfing.
64. KAPITEL
Jadeflte nimmt auf Knien drei Forderungen an geschwind; der page setzt sich
insgeheim ein Segel fr den Wind.
65. KAPITEL Die Zeit geht hin mit
Trauersachen im Wunsche nach der gleichen Gruft.
Beim nchtgen Seelentafelwachen ein Mndchen hilft mit Schmink und Duft.
66. KAPITEL
Haushalter Di mit einem Brief auch Beileidsgaben
sendet. Des Heilgen Hoangs Beschwrungsschrift der Toten Rettung spendet.
67. KAPITEL
In seinem Zimmer Simen Tjing geniet den Schnee, der fllt. Vsel im Traum vom Jenseits her sagt, da sie zu ihm hlt.
68. KAPITEL
Jing Bo-djau sieht nen Scherz darin, den Arm
einer Schnen zu beien. Zu suchen die Ehevermittlerin mu Dai-an sich befleien.
69. KAPITEL Erstmals im
Reichsheroldsgehft die Dame hin beeindruckt wird. Vom Klatschmohn-Haus entfernt sich
still der junge Wang, von Schreck verwirrt.
70. KAPITEL
Es gibt der alte Kammerherr am Hof ein Mahl in seinem Haus. Es fhrt der
zweite Strafrichter Besuch bei dem Hofmarschall aus.
71. KAPITEL
Ins Anwesen der Sippe Ho kommt VselLi im Traumgesicht. Die
Strafvollzugsbeauftragten fhrt man bei Hofe zum Bericht.
72. KAPITEL
Goldlotos, die handgreiflich wird, schlgt auf die Amme dreist. Der dritte Wang bei
Simen Tjing den Dankbesuch erweist.
73. KAPITEL
Das Fltenspiel-Erinnerungslied Goldlotos nicht Betrbnis bringt, doch ihr fr
Simen Tjings Gebrauch ein weies Seidenband gelingt.
74. KAPITEL
Goldlotos hlt im Liebesdrange lie-bkosend hin die duftge Wange. Die Nonne Seh mit
Buddha-Mund macht heilger Schriften Inhalt kund.
75. KAPITEL
Es mu bei ihrem Unwohlsein sich Jadeturm noch krnken. Goldlotos zeiget Eifersucht, von fehlern
abzulenken.
76. KAPITEL
Schlehnblte Simen Tjing zerstreut
und wei, da sie gefllt. Der Bilderjunge sich vor Wnn weinend verborgen hlt.
77. KAPITEL
Durch tiefen Schnee wei Simen Tjing zu Mondlieb durchzudringen. Gevattrin Fei Sse wird sehr
feucht bei einem Liebesringen.
78. KAPITEL
Am Phnixvorhang ringt man sehr bei Dame lin erneut; und durch bewiesne Mnnlichkeit die Amme wird erfreut.
79. KAPITEL
Es bt in seinem Wolluststreben hier
Simen Tjing nun ein sein Leben. Frau
Mondtraut, die den Mann verliert, ihm gleicher Stund den Sohn gebiert.
80. KAPITEL
Goldlotos Sinnesfreuden schenkt dem Tschen Djing-dji im Bette. Holdchen
an Diebereien denkt, zieht heim zur Freudensttte.
81. KAPITEL
Han Dau-go Silber hinterzieht und in die Ferne damit flieht. Lai-bau die
Herrin hintergeht und ihrer Gte widersteht.
82. KAPITEL
Tschen Djing-dji ist nur einer gut, doch zwei gewinnt er bald. Goldlotos
ist gar hei von Blut und tut abweisend kalt.
83. KAPITEL
Herbstaster spricht mit Ha im Sinn von dem geheimen Stelldichein. Schlehnblte Botengngerin! Hilft mit bei dem Zusammensein.
84. KAPITEL Im Tempel zum
dunkelnden Dmmerungsrot Frau Mondtraut beschwert sich beredt. In der Grotte des
schneeigen Giebachtals ein Einsiedler Gaben erfleht.
85. KAPITEL
Frau Mondtraut, die die Sache merkt,
zerstrt das Ehbruchtreiben. Beim Scheiden Schlehenblte wei ganz trnenlos zu bleiben.
86. KAPITEL
Schneeholdchen sich zu Tschen Djing-dji in voller Schlagkraft zeigt. Den Durst zu lschen mit Wang Dschau Goldlotos ist geneigt.
87. KAPITEL
Geldgierig zeigt die alte Wang sich ganz der Vorsicht bar. Und Wuh Sung
bringt mit beiden Fraun Dem Bruder Opfer dar.
88. KAPITEL
Fr Goldlotos Tschen Djing-dji hlt
ein eignes Opfer fr geboten, und Schlehenblte
durch Dschang Scheng sorgt fr Beerdigung der Toten.
89. KAPITEL
Am Tjingming-Fest die Witwe zum neuen Grabe zieht. Die Vornehme im
Kloster die alte Herrin sieht.
90. KAPITEL
Schneeholdchen mit gestohlnem Gut von Lai-wang wird entfhrt und schmhliche Behandlung dann im Wehrkommando sprt.
91. KAPITEL
Den jungen Li zu ihrem Mann nimmt Jadeturm, verliebt. Fr Edelspange es
von Li im Zorne Prgel gibt.
92. KAPITEL
Djing-dji gert in Jndschoufu hinein in eine Falle. Frau Mondtraut Wu bringt vor Gericht
Bewegung in die Halle.
93. KAPITEL
Mitleid mit dem verlornen Sohn beim Klausner Wang sich regt.
Der Dauist Djin zum jungen Mann unedle Liebe hegt.
94. KAPITEL
Der zweite Liu im Weinpalast zeigt groe Heftigkeit. Schneeholdchen wird frs
Weinlokal Gastunterhaltungsmaid.
95. KAPITEL
Dai-an stiehlt einen ,Edelstein, die Heirat wird zustand gebracht. Wu
Djn-n zeigt sich
undankbar und wird mit Scheltworten bedacht.
96. KAPITEL
Im alten Familiengarten mit Teich gebt Schlehenblte spazieren. Jang
Gwang-jn ist einem Wolfe gleich
ganz treulos in seinen Manieren.
97. KAPITEL
Erst Scheinverwandte heimlich sich in Leib- und Liebesbindungen wagen.
Dann echte Eheleute sich bei Hochzeitskerzen gut vertragen.
98. KAPITEL
Tschen, der nach Klarennhe kommt,
trifft Altbekannte an. Im blauen Gasthaus ihren
Freund sieht Minneliebchen Han.
99. KAPITEL
Voll Wut schimpft auf die sechste Wang der zweite Liu in Trunkenheit. Es
wird Tschen Djing-dji durch Dschang Scheng belauscht in aller Heimlichkeit.
100. KAPITEL
Als Minnelieb ist unterwegs, sie auf den Jngern Dau-gwe stt. Durch Meister Pu-dings Wunderkraft wird auch
das Trostkerlchen erlst.
Anmerkungen
Biographisches Nachwort
內容試閱:
前 言
在中国文学的发展历史中,明代(13681644)是一个特殊的时期。这种特殊性是与明朝历史的某些特点相关联的。明朝初期,统治者在政治和思想上采取的是高压政策,但是过了若干年后,政治上逐渐松弛。特别是经历了万历朝以后,由于皇帝多年不问朝政,纲纪废弛,吏制腐败,整个社会在政治和思想上慢慢陷入了失控的状态。与此相关,在文学创作上就呈现出了两个特点:一是诗歌和散文这种传统的文体形式强调复古和拟古。这与明朝立国之初对理学的强调是有关的,复古和拟古的目的是为了寻求和建立文学的正统。另一个特点是戏曲和小说等通俗文学得到了极大的发展。这又与明朝后期政治上的失控和思想上的自由有关。长篇章回小说的发展和定型,是这一时期文学的一大贡献。以《三国演义》《水浒传》《西游记》《金瓶梅》为代表的明代四大奇书,清晰地展现了长篇小说的发展过程,同时也各自成为了文学史上的不朽之作。
《金瓶梅》的出现,标志着中国古代的长篇小说从内容到形式都走向了成熟。从创作的角度来看,它实现了四个突破:一是小说素材的当代化。《金瓶梅》没有像过去的小说那样,从历史故事、宗教传说和民间传奇中去寻求素材,而是直接取材于当代生活。这就彻底改变了过去小说的写作模式。二是小说情节的非传奇化。《金瓶梅》以市井生活为自己的描写对象,它所写的基本上都是市井人物的日常生活,情节上没有大的波澜,但细致的程度却大大超越了以前的小说。三是小说人物的非英雄化。本书塑造了一批官员、商人、家庭女性、妓女、奴仆和市井帮闲,他们都是来自现实生活中的人物,既没有超凡的智慧和刚强的意志,也没有盖世的武功和奇特的经历。这就使小说摆脱了纯粹靠情节和故事吸引人的传统,而更加注重于对现实生活的描写。四是打破了过去小说中善恶完全对立的道德模式,在人物性格的描写方面具有了丰富性,从而更加贴近真实的人性。这四个方面,使《金瓶梅》奠定了它在中国文学史上不可取代的地位。它所开创的这种写作模式,直接影响了后来的《红楼梦》。
《金瓶梅》大约成书于16世纪末到17世纪初。关于它的作者,我们只知道原书上署名的是兰陵笑笑生,具体他叫什么名字,有什么样的经历,至今还不清楚。虽然学术界曾有过很多考证,但却没有一个说法能被证实。从小说中所描写的生活与使用的方言来判断,这个人应该生活在鲁西南或苏北一带,因为他明显对这一代的生活习俗和方言很熟悉。我们相信,如果没有长期的生活体验,他对这些东西写起来不可能显得那么自然。
《金瓶梅》写了中国16世纪一个暴发户的个人发迹史和家庭生活史。小说的主人公西门庆原本是一个开药材铺子的商人,他通过行贿来勾结官府,然后又倚靠官府包揽词讼,巧夺民财,迅速地积累财富,最后用金钱开道,登上了仕途。另一方面,他在家庭生活和个人生活上,又极度豪奢,纵欲无度,和众多的女子有淫乱关系。这使他的身体大大受到了伤害,最后暴病身亡。他原来聚敛的钱财,在他死后迅速地落入他人之手。他那些漂亮的妻妾也分别有了新的归属。在他活着的时候,身边曾有很多朋友。等他一死,这些朋友则纷纷设法骗取他家的财物。
从西门庆的发迹过程,我们看到了商品经济在明代的发展情况和特点,及新兴的商人势力在地方上的地位和作用。西门庆在商业上的成功,既与其个人的精明强干、善于经营有关,也与他和政府官员联盟,掌握了权力的垄断有关。从实际的获利来看,后者的回报甚至要大于前者。所以,在短短的五年里,他的买卖就从一家药材店扩展成了包括当铺、绒线铺、缎子铺、丝绸铺在内的五个商号,生意兴隆,利润丰厚。随着个人财富的增加,他的社会影响也随之扩大,不但通过行贿进入了仕途,还引来了各级地方官员主动与他交往,使他的关系网越织越大。这可以说是专制社会中商业经济运作的一个普遍特点。
这部小说的名字由三个字组成,它们分别代表了西门庆家中的三个女性。金指潘金莲,瓶指李瓶儿,梅指庞春梅。庞春梅实际上是潘金莲的丫鬟,但她在西门庆死后嫁给了周守备,在后来的故事中起到了比较重要的作用。西门庆的妻子叫吴月娘,他还有一个妾叫孟玉楼。围绕着这些女性所发生的故事,基本上构成了西门庆家庭生活史的全部。她们表面上和和气气,背地里却勾心斗角,争风吃醋,掀起了一波又一波的矛盾。在小说中,这几个人物形象非常生动,个性也极其鲜明。
在《金瓶梅》所描写的市井生活中,作者不但成功地塑造了在富裕的环境里耽于享乐的西门庆和他的妻妾们,还塑造了一批处于底层社会,为了衣食而曲意迎逢、行走帮闲,没有尊严,甚至也没有道义感的小人物。他们中有与西门庆结拜过兄弟的应伯爵、谢希大等,有来往于有钱人家图些小利的僧人、道士和尼姑,有西门庆的家童,有妓院里的妓女,还有为了钱财而不惜让自己的老婆与主子通奸的韩道国等。他们的存在,使小说所描写的世界具有了丰富性,也使小说的讽刺意味大大地加强了。
这部小说最为人诟病的,是其中有大量的色情描写。所以在很长的一段时间里,它一直是禁书。从今天的角度来看,作者的这类描写确实有肆意夸张的成分,有些描写过于直露,这大大地影响了它的传播。但是,我们又不能不承认,这些描写,对于塑造人物形象,刻画人物心理,也有着极为重要的作用。即使在性描写中,作者也较好地把握了人物的性格特征,使不同人物的性格有了区别。如潘金莲的泼辣,李瓶儿的老实,吴月娘的矜持,孟玉楼的随和,宋惠莲的幼稚,王六儿的无耻,等等。
《金瓶梅》的版本主要有三个系统。其中出现最早的是《金瓶梅词话》系统。这个系统的前五回都从《水浒传》中的有关章节化出,主要写武松的故事,而且文中杂有大量的韵文。第二个系统是崇祯本,其全名为《新刻绣像批评金瓶梅》。这个系统的本子对词话本从回目到内容都有大量的删改,不但删去了词话本中的大量韵文,还删去了开篇关于武松的故事,换成了关于西门庆的故事,所以读起来显得更加紧凑,文字也更为精练。另外,书中还配有二百幅或一百零一幅插图。第三个系统是张竹坡评本,全名都是《皋鹤堂批评第一奇书金瓶梅》。张竹坡生于1670年,卒于1698年,是江苏徐州人。他在崇祯本的基础上又对小说的原文作了进一步修改,并且添加了大量的批语。张的批语有许多精彩的地方,他对该小说的主题和艺术都有独到的理解,有的评论在今天看来仍有价值。
《金瓶梅》在世界文学中有其特殊的意义。它现在已被译成了日文、法文(Fleur en
fioles dor,译者Andr Lvy)、德文(节译本名为Kin Ping Meh,译者Franz Kuhn;全译本名为Djin Ping Meh,译者为奥托吉巴特和阿图尔吉巴特兄弟)、俄文(Цвeы cuвы в
зoomo? вaзe,译者Maнухин)和英文。到目前为止,英文先后出现了三个译本。一个是The Gold Lotus:a translation from the Chinese original of the novel Chin
Ping Mei,该书由Clement Egerton于1939年翻译出版。一个是Chin Ping Mei,该书是由Miall Bernard于1962年从德文的节译本中转译过来的。另一个是The Plum in
the Golden Vase or Chin Ping Mei,该书由David Tod Roy翻译,从1993年开始陆续出版,2013年出版了第五卷,即最后一卷。本书的德文文字就是吉巴特兄弟翻译的,它所依据的中文底本是张竹坡本。从整体的译文来看,译文基本上是忠于原文的。当然,由于语言的隔阂,译文和注释中也有个别不准确甚至是错误的地方。对于译文和注释中明显错误的地方,这次在出版前,我们对照着中文尽可能地作了修改。本书的中文部分删除了有关色情描写的文字,对于所删的字数,我们都用注释的方式作了说明,以免读者在阅读时产生疑惑。
周绚隆
2013年12月于北京
Vorwort
In der Entwicklungsgeschichte der chinesischen Literatur
gilt die Ming-Dynastie 1368-1644 als eine besondere Epoche, die mit einigen
Charakteristika ihrer Geschichte zusammenhngt. War die Frhzeit der
Ming-Dynastie durch rcksichtslose politische und ideologische Unterdrckung
seitens der Herrschenden bestimmt, so wurde im Laufe der Jahre die Politik
allmhlich laxer, insbesondere nach der Herrschaftsperiode Wan Li 1573-1620
lie die politische und ideologische Kontrolle ber die gesamte Gesellschaft
nach. Ursachen dafr waren die vieljhrige Vernachlssigung der Staatsgeschfte
durch den Kaiser, der Niedergang von Gesetz und Ordnung und die Korruption des
Beamtensystems. In diesem Kontext bildeten sich beim literarischen Schaffen
zwei Besonderheiten heraus:
1. Poesie und Prosa als die beiden traditionellen
literarischen Formen betonten die Rckkehr zum Alten und das Nachahmen
klassischer Vorbilder. Dies hing mit der Betonung der Moraltheorien Lixue des
Neokonfuzianismus nach Errichtung der Ming-Dynastie zusammen. Ziel war, darber
eine Literatur-Orthodoxie zu etablieren.
2. Volkstmliche Literatur wie Dramen und Novellen
erfuhren in der Sptzeit der Ming-Dynastie eine enorme Entwicklung, als die
politische Kontrolle ab- und die Gedankenfreiheit zunahm. Ein groer
literarischer Beitrag jener Zeit war die Entwicklung und endgltige Fixierung
von langen Romanen in Kapiteln, denen jeweils ein summarisches Couplet
vorangestellt war. Die vier Meisterwerke der Ming-Dynastie San Guo Yan Yi Die Drei Reiche, Shui
Hu Zhuan Geschichte vom Flussufer, vor allem bekannt unter dem Titel Die
Ruber vom Liang-shan-Moor, Xi You Ji Die Reise nach dem Westen, Djin
Ping Meh Pflaumenblte in der Goldenen Vase lassen klar und deutlich
den Entwicklungsprozess des Romans sichtbar werden; zugleich ist ein jeder von
ihnen zu einem unsterblichen literarischen Werk geworden.
Mit Djin Ping Meh
gelangte der klassische chinesische Roman inhaltlich wie auch in der Form zur
Reife, was sich literarisch in vier Durchbrchen manifestiert: 1. Das
Aufgreifen zeitgenssischer Materialien. Djin
Ping Meh hat seinen Stoff nicht wie die Romane bis dato in Historien,
religisen berlieferungen und volkstmlichen Legenden gesucht, sondern ihn
direkt dem zeitgenssischen Leben entnommen. Das bedeutete eine grundlegende
nderung der Erzhlweise. 2. Die Entromantisierung der Romanhandlung. Djin Ping Meh schildert das Leben in
der Stadt und beschreibt das Alltagsleben in ihr lebender gewhnlicher
Menschen. Die Handlung weist keine strmische Entwicklung mit mehreren Hhepunkten
auf, wohingegen die Detailexaktheit bei weitem die frherer Romane bersteigt.
3. Die Entheroisierung der Romanpersonen. Der Roman portrtiert eine Reihe von
Beamten, Geschftsleuten, Frauen im Haushalt, Huren, Diener, Schleimer und
Schmarotzer, alles Personen aus dem wirklichen Leben; weder verfgen sie ber
auergewhnliche Intelligenz und starken Willen, noch beherrschen sie
unvergleichliche Kampfknste und haben eine besonderen Werdegang hinter sich.
So konnte der Roman die Tradition, Leser ausschlielich ber Geschichte und
Plot zu fesseln, hinter sich lassen und mehr Gewicht auf die Beschreibung des
realen Lebens legen. 4. Die Moralmuster frherer Romane, bei dem Gut und Bse
sich diametral gegenber standen, wurde berwunden, wodurch die Beschreibung
des Charakters von Personen reichhaltiger wurde und daher noch viel nher an
der wirklichen menschlichen Natur war. Diese vier Aspekte haben Djin Ping Meh einen einzigartigen Platz
in der chinesischen Literaturgeschichte eingebracht. Die von ihm initiierte
Erzhlweise beeinflusste direkt den spteren Roman Hong Lou Meng Traum der Roten Kammer.
Djin Ping Meh
ist etwa Ende des 16., Anfang des 17. Jahrhunderts verfasst worden. Von seinem
Autor kennen wir lediglich das Pseudonym Lanling Xiaoxiaosheng der
spttische Gelehrte aus Lanling, mit dem das ursprngliche Original signiert
gewesen war. Sein wirklicher Name und sein Lebenslauf bleiben bis heute im
Unklaren, auch die vielen akademischen Textrecherchen haben keine gltige
Version verifizieren knnen. Das im Roman beschriebene Leben und der benutzte
Dialekt lokalisieren den Roman auf Nordwest-Schantung Shandong oder
Nord-Jiangsu. Der Autor, der hchstwahrscheinlich aus dieser Gegend stammt,
muss mit den damaligen dortigen Lebensgebruchen und der Sprache bestens und
lange vertraut gewesen sein, sonst htte er unmglich darber so natrlich
schreiben knnen.
Djin Ping Meh
schildert die Geschichte des Emporkmmlings Simen Tjing und das Leben seiner
Familie. Dieser betreibt zunchst eine Apotheke, besticht die lokalen Behrden
und tut sich mit diesen zusammen, mischt sich auf diese gesttzt in
Rechtsangelegenheiten ein und eignet sich mit Raffinesse und Gewalt das
Eigentum anderer an. Er huft so rasch ein Vermgen auf und ebnet sich schlielich
mit seinem Geld den Weg fr eine
Beamtenkarriere. Gleichzeitig fhrt er ein uerst extra-vagantes
Privat- und Familienleben; ber die Maen ausschweifend, unterhlt er mit
vielen Frauen promiskuse Beziehungen. Infolgedessen nimmt seine Gesundheit groen
Schaden, und er erliegt schlielich einer pltzlich auftretenden Krankheit.
Nach seinem Ableben fllt das von ihm aufgehufte Vermgen rasch in die Hnde
anderer, andere Mnner eignen sich seine schnen Frauen und Konkubinen an. Zu
seinen Lebzeiten hatte er viele Freunde um sich herum, aber kaum war er tot,
taten diese alles Erdenkliche, sich sein Familienvermgen zu erschwindeln.
An Simen Tjings Aufstieg zu Reichtum und Macht werden die
Verhltnisse und Besonderheiten der Entwicklung der Warenwirtschaft in der
Ming-Dynastie sowie Status und Rolle der aufstrebenden Hndler ersichtlich.
Simen Tjings wirtschaftlicher Erfolg war sowohl auf sein Knnen, sein Geschick
und seine gute Unternehmensfhrung zurckzufhren wie auch auf die
Monopolisierung von Macht im Bndnis mit den Regierungsbeamten. Letzteres
brachte dabei faktisch wesentlich hhere Ertrge ein als erstere. Dies ist der
Grund, warum in dem kurzen Zeitraum von fnf Jahren sich seine Geschfte
erweiterten und zur Apotheke noch eine Pfandleihe, ein Zwirnladen, ein Satin-
und ein Seidengeschft dazukamen. Die fnf Geschfte boomten und waren
lukrativ. Mit der Zunahme seines individuellen Reichtums verbreiterte sich auch
sein gesellschaftlicher Einfluss; Bestechung verhalf ihm zu einer Beamtenkarriere,
und Regierungsbeamte aller Ebenen suchten den Verkehr mit ihm. Sein
Beziehungsnetz wurde so immer grer. Dies ist wohl eine allgemeine
Besonderheit des Funktionierens von Marktwirtschaft in einer autokratischen
Gesellschaft.
Die drei Schriftzeichen des Titels stehen fr die drei
Frauen in Simen Tjings Haushalt. Djin fr Goldlotus Pan, Ping fr Vsele
Li, und Meh fr Schlehenblte Pang. Schlehenblte ist in Wirklichkeit
Goldlotus Pans Zofe, nach Simen Tjings Tod wird sie mit dem Armee-offizier Wehrbezirkskommandant
Dschou verheiratet und spielt in der spteren Geschichte eine relativ wichtige
Rolle. Simen Tjings Frau heit Mondtraut Wu, eine weitere Konkubine heit
Jadeturm Meng. Die
Geschichten, die sich um diese Frauen herum ereignen, bilden insgesamt die
Gesamtheit der Geschichte des Haushalts von Simen Tjing. Sie sind uerlich
freundlich und angenehm, aber hinter dem Rcken intrigieren und kmpfen sie
gegeneinander, buhlen um die Gunst und sind aufeinander eiferschtig, was zu
einem Konflikt nach dem anderen fhrt. Im Roman sind diese Personen uerst
lebendig portrtiert als deutlich distinkte individuelle Charaktere.
In der Schilderung des stdtischen Lebens hat der Autor
des Djin Ping Meh erfolgreich nicht
nur Simen Tjing und seine Frauen und Konkubinen, die sich in wohlhabender
Umgebung Vergngungen und Freuden hingeben, portrtiert, sondern auch eine
Reihe von kleinen Leuten aus der untersten Schicht der Gesellschaft, die fr
Kleidung und Nahrung jeden Stiefel lecken, sich einschmeicheln und den Reichen
ohne moralische Bedenken zur Hand gehen. Unter ihnen finden sich Schwurbrder
von Simen Tjing wie Ying Bo-djau, Sj Si-da, buddhistische Mnche, daoistische
Priester und Nonnen, die um persnliche Vorteile willen mit reichen Familien
verkehren, Diener von Simen Tjing, Prostituierte in Bordellen, und schlielich
der Manager von Simen Tjings Seiden-geschft Han Dau-go, der des Geldes wegen
zum Ehebruch seiner Frau mit seinem Chef schweigt. Ihre Existenzen bereichern
die im Roman geschilderte Welt und verstrken erheblich den satirischen Stil
des Romans.
Wegen der in ihm enthaltenen groen Menge an
pornographischen Schilderungen wurde der Roman oftmals verurteilt, lange Zeit
war er ihretwegen verboten. Einige wirken aus heutiger Sicht willkrlich
bertrieben, andere sind zu direkt, was sich sicherlich stark auf seine
Weiterverbreitung ausgewirkt hat. Andererseits spielen sie aber auch, was es
anzuerkennen gilt, eine uerst wichtige Rolle fr die Portrtierung der
Personen und ihrer Psyche. Auch in den geschlechtlichen Schilderungen erfasst
er sicher deren charakterliche Besonderheiten und bringt ihre natrlichen
Unterschiede zum Ausdruck. Wie z.B. das Znkische von Goldlotus Pan, die
Ehrlichkeit von Vsele Li, die Reserviertheit von Mondtraut Wu, die
Gutmtigkeit von Jadeturm Meng, die Kindlichkeit von Nixblume Tsung, die
Schamlosigkeit von der Sechsten Wang.
Es gibt im wesentlichen drei Textausgaben des Djin Ping Meh. Die frheste davon trgt
den Titel Djin Ping Meh Cihua mit
Versen unterlegter Roman. Die ersten fnf Kapitel dieser Version sind alle
von entsprechenden Kapiteln und Abschnitten des Shui Hu
Zhuan Geschichte vom Flussufer oder Ruber vom Liangshan-Moor
adaptiert worden; sie erzhlen hauptschlich die Geschichte von Wuh Sung, und
der Text ist vermischt mit vielen Versen. Bei der zweiten handelt es sich um
Chongzhen BenAusgabe aus der ra Chong-zhen 1628-1644, oder mit dem
Gesamttitel: Xin Ke Xiuxiang Piping Djin
Ping Meh Djin Ping Meh: Eine neue Blockdruck-Ausgabe mit Illustrationen
und Anmerkungen. In dieser Edition sind gegenber der Cihua-Ausgabe von den
Kapitel-berschriften bis hin zum Inhalt eine Menge Weglassungen und nderungen
vorgenommen worden, viele Verspassagen der Cihua-Ausgabe sind ebenso gestrichen
worden wie auch die Erffnungspassage ber Wuh Sung, der Roman ist zu der
Geschichte des Simen Tjing gendert worden, weswegen es beim Lesen kompakter
scheint und die Sprache prgnanter. Beide Editionen enthalten Illustrationen,
200 bzw. 101. Die dritte Ausgabe ist die Zhang Zhupo Ping Ben, oder mit dem
gesamten Titel Gao He Tang piping diyi qi shu Djin Ping Meh Gao Tsurudos
Kritik des 1. Meisterwerkes Djin Ping Meh. Zhang Zhupo lebte von 1670 bis
1698 und stammte aus Xuzhou in der Provinz Jiangsu. Er hat auf Basis der
Chongzhen-Ausgabe am Ursprungstext des Romans weitere nderungen und Revisionen
vorgenommen und darber hinaus viele, oftmals brillante Kommentare hinzugefgt.
In Bezug auf Thema und Kunst des Romans zeigt er ein originelles Verstndnis, einige
seiner Kommentare sind bis auf den heutigen Tag noch von Wert.
Djin Ping Meh
ist von besonderer Bedeutung in der Geschichte der Weltliteratur. Der Roman ist
ins Japanische, Franzsische, Fleur en
fioles dor, bersetzt von Andr Lvy, Deutsche Kin Ping Meh, Die abenteuerliche Geschichte von Hsi Men und seinen
sechs Frauen, eine gekrzte bersetzung von Franz Kuhn 1930; Djin Ping Meh, Gesamtbersetzung der
Brder Otto Kibat und Artur Kibat 1967, Russische Цветы сливы в золотой вазе, bersetzer: Maнухин und Englische
bersetzt worden. Im Englischen liegen drei bersetzungen vor: The Gold Lotus: a translation from the
Chinese original of the novel Chin Ping Mei, bersetzt von Clement Egerton
1939; Chin Ping Mei, The Adventurous
History of Hsi Men and His Six Wives; dabei handelt es sich um die
Weiterbersetzung der Kuhnschen Version durch Bernhard Miall aus dem Deutschen
ins Englische 1942,1962; The Plum in
the Golden Vase or Chin Ping Mei,
bersetzt von David Tod Roy 1993 erschien der erste und 2013 der fnfte und
letzte Band.
Vorliegende bilinguale Edition des Djin Ping Meh benutzt die auf der Zhang-Zhupo-Ausgabe beruhende
bersetzung durch die Brder Otto und Artur Kibat. Insgesamt im wesentlichen
originaltreu, finden sich bedingt durch Sprachbarrieren in ihrer bersetzung
und in ihren Kommentaren einzelne Unkorrektheiten und auch Fehler, von denen
wir die offensichtlichsten durch einen Vergleich mit dem chinesischen
Originaltext so weit wie mglich korrigiert haben. Im chinesischen Textteil
haben wir die pornographischen Schilderungen weggelassen. Alle gestrichenen
Passagen und Wrter sind zur Vermeidung von Miss-verstndnissen und
Unsicherheiten bei den Lesern jeweils entsprechend in Anmerkungen erklrt
worden.
Zhou Xuanlong
Beijing, Dezember 2013
bersetzt von Helmut Forster
Simen Tjing mit Feuereifer
schafft den Bruderbund der
Zehn.
Seiner Schwgrin gegenber
khl den jngern Wuh wir
sehn.
Mchte des Prunkes?
Wenn sie verrauscht sind,
scheuen die Gste den
drren Grund.
Wie die Flten und
Harfen verklangen,
ist verstummt auch
der Liedermund.
Wrde der
Schwertmacht? Wenn sie geschwunden,
bleibt ihr
schillernder Glanz auch fern.
Klanglos verkmmern
kostbare Saiten;
lichtlos erlischt
auch der Abendstern.
Jadestufen bleiben
verdet,
nur benetzt von des
Herbstes Tau.
Wo man bei Liedern im
Tanze schwebte,
stumm nur beleuchtet
der Mond den Bau.
Die dort ehemals
sangen und sprangen,
nimmer erwachen zur
Wiederkehr.
Staub nur, wie in den
Kaisergrbern,
wurden sie lange
schon und nicht mehr.
Oh! die
sechzehnjhrigen Schnen!
Sind sie auch weich
und zart von Gestalt,
knnen sie doch mit
der Klinge der Lenden
Toren bringen in
Todesgewalt.
Rauben sie gleich mit
sichtbarem Willen
nicht dem Manne das
Haupt sofort,
knnen sie doch so
wirken im Stillen,
da in den Knochen das Mark verdorrt.
Dieses Gedicht verfate in der weit zurckliegenden
Tang-Zeitl,?f ein lauterer Wahrheitsucher mannhafter Art, der zu den
sittlich Vollkommenen gehrt, und der ein alle berragender Fhrer zur Tugend
war. Er ist nachmals zu einem Platz unter den Heiligen der berhmten Schar des
Purpurpalastes im Himmel gelangt. Sein ist die Fhrung der Seligenschar aus den acht Grotten droben, um die
Welt vor der Bitternis zu bewahren. Dieser Hervorragendste der
Unsterblichen ist L Jn2,?a mit dem dauistischen3
Ehrennamen Schun-Yang-dse, d. i. Knder des rein Lichten im All. Er ist fr uns
Ahnherr und Meister.
Er betonte besonders: Bei aller Emsigkeit,
Hast und ungeduldigen Hetze knnen die Menschen auf Erden die Schranken der
sieben Gemtsstimmungen3,?1 und sechs Sinne3,?m nicht
berspringen. Sie sind auch nicht imstande, die Schlingen der Rauschgetrnke,
der Sinnlichkeit, des Besitzstrebens und der Machtbegier zu zerreien. Es
sollte fr sie das Allerwichtigste der Gedanke daran sein, da doch schlielich
fr jedermann einmal das letzte Stndlein schlgt. So weit L Jn.
Von dem Viergespanne der Wnsche nach
Rauschgetrnken, Sinnenlust, Reichtum und Macht sind die beiden nach Reichtum
und Wollust am gefhrlichsten. Inwiefern? Gesetzt den Fall, jemand sei in das
harte Gegenstck des Reichtums, das Elend der Armut, geraten; dann mu er
zahllose Bitternisse auskosten und fortwhrend widerwrtigsten Verdru
erleiden. Kommt der Abend und tastet er in den Reistopf: O weh! Kein
Mahlzeitrestchen ist mehr zu finden. Blickt er am Morgen nach dem Aufstehen
einmal in den Kchenherd: Erneute Verlegenheit! Nicht ein halbes Fnkchen Glut
ist mehr darin. Frau und Kinder hungern und frieren. Auch ihn frstelt es am
ganzen Krper.
Und macht es schon Schwierigkeiten, Reis fr
die Reisgrtze zu beschaffen, woher einen Geldrest nehmen, um Wein zu kaufen.
Aber noch ein anderer rger kommt hinzu: der Verwandten und Bekannten
verchtliche Blicke und die frostige Sure ihrer Gesichter. Das mu auch eine
himmelanstrebende Willenskraft ungewhnlich zermrben. Wie kann ein solcher
Mensch es mit anderen aufnehmen? Es trifft zu:
Ist eines Tages hin
das Ro,
erschpft des gelben
Goldes Segen,
verhlt sich der
Verwandtentro
wie fremdes Volk auf Weg und Stegen.
Ist man aber in der Lage, ber Geld zu verfgen, so
wird es fr Vergngungen verprat, und zwar in ungeheuren Summen mit einem
Wurfe. Man wnscht, Gelage mit echten Leckerbissen und edelsten Getrnken zu
veranstalten. Unzhlige Male kreisen die Bernsteinbecher. Dnkel entsteht; denn
Geld macht selbst die Gtter gefgig. Selbstverstndlich will man befehlen und
seine Macht fhlen lassen. Schmeichler drngen sich in dichten Scharen heran.
Sie sind bereit, selbst den Eiter aus den Schwren und Fisteln am After
auszusaugen7, a. Wahrheit liegt darin, wenn man sagt:
Die Achseln pflegt
man hochzudrcken,
wenn man zu einem
Mchtgen drngt.
Vom Einflulosen
abzurcken,
hlt man die Arme fest verschrnkt.
Feuer und Flamme sein und sich frostig zeigen waren
von jeher bis heute ein schlechtes Gebaren. Gibt es berhaupt etwas
Schlimmeres? So leiden beide Teile unter den Gefahren des Reichtums.
Und nun zu den Gefahren der Sinnlichkeit! Wie
viele Mnner kann es gegeben haben und gibt es heutzutage, die wie jener
Menschenfreund unter den Weiden5, e ein Mdchen auf dem Schoe
haben, ohne in Wallung zu geraten, die wie jener Mann aus dem Staate Lu ihre
Tre verriegeln und keiner Schnen Einla gewhren83, oder die wie
Gwan-Jn-tschang bis zur Morgendmmerung eine Kerze in den Hnden halten
wrden, wenn sie nachts mit fremden Frauen eingeschlossen wren23, b?
ber Leute aber mit drei Frauen und vier Nebenfrauen, die ihr Geld mit
Prostituierten verprassen und Genssen nachjagen, braucht man nicht viel zu
reden. Erblickt ein Schrzenjger ein Mdchen oder eine Frau, die sich einer
gewissen Wohlgestalt erfreut, so stellt er ihr auf alle erdenkliche Art und
Weise nach, um ihr die Sprdigkeit zu nehmen und sie sich geneigt zu machen.
Hat er sie erst in der Hand, so giert er nur nach jenem kurzen Wonnekitzel. Alle
Rcksichtnahme auf den guten Ruf und Stand der Verwandten und Angehrigen hrt
auf. Freundschaftliche Beziehungen bleiben unbeachtet. Bedenkenlos im
Verbrauch, kommt es ihm nicht darauf an, wieviel Geld verschwendet wird, wie
viele Weingelage und Gastereien es werden. Es trifft zu:
Bei ein paar Tchen
Tee
sitzt man zuerst
zusammen,
und ein paar Glschen
Wein
entznden Liebesflammen.
Vertieft sich spter die Leidenschaft, so wird die
Geschichte ruchbar. Ha und Streit, Feindschaft und Totschlag sind die Folgen.
Das Leben ist in Gefahr, Frauen und Kinder geraten in Not. Hab und Gut
verkommt. So ging es dem Schi Dji-lun: Trotz seinem ungeheuerlichen Reichtum
endete um seiner Geliebten willen sein Leben im Kerker.25a So ging
es dem Gewaltherrscher des Staates Tschu: Trotz seiner
Energie, die Berge ausreien konnte, blieb sein Kopf
um der schnen Y willen zu Gaisja hngen 24, a. Zutreffend heit
es:
Ins Dasein mein Tor
meine Tr in den Tod.
Durchschaut man das recht, wird Verzicht
nicht Gebot?
Fr jene Mnner war doch die Liebesgier gewilich von
Unheil.
Leider werden von jeher Reichtum und
leidenschaftliche Sinnlichkeit von niemandem wirklich durchschaut. Man mte
sonst doch einsehen, da man angehuftes Geld und Geschmeide in den Sarg nicht
mitnehmen kann und da sie dann nicht wertvoller sind als Ziegelbrocken, Lehm
und Sand. Geldstrnge55, a verrotten. Reis wird braun. Sie lassen
sich nicht in Lederscke stopfen. Sie sind auch nichts als modrige Misthaufen.
Hohe Bauten und weite Wohngemcher, Jadepalste und Schlsser knnen sich auf
Friedhfen nicht erheben und sie wren auch nichts Besseres als schlichte
Ahnenhallen54, a. Brokatgewnder, bestickte Rcke, Fuchspelze,
Zobelmntel sind zum Einhllen fr ein Gerippe nicht geeigneter als
geringwertige Stoffe.
Und wer durchschaut je die Schmeicheleien und
die herausgeputzte Schnheit bezaubernder Frauen und bildhbscher Mdchen? Etwa
jener im Kampf an der Spitze stehende Feldherr24, a mit seiner
lauten Kommandostimme und seiner Achtung gebietenden Wrde? Ist man sich ber
der Lippen Rte, der Zhnchen blendendes Wei, der Bewegungen und Blicke
Lockkungen einmal wirklich klar, so bedeuten sie nicht mehr als eine besonders
unheilvolle Miene und Haltung des Hllenrichters und Hllenknechtes.4, c.
Die winzigen Goldlotos-Fchen in seidenen Strmpfen sind Hacke und Spaten, mit
denen uns das Grab ausgehoben wird. Das Liebesgetndel auf den Kissen und die
Liebkosungen im Bettpfhl sind gleichbedeutend mit einem Leben im Kessel mit
siedendem Oel drunten in der fnften Hlle4, d. In dem
buddhistischen Lehrbuche Der Diamantsutra14, a wird das Dasein
treffend bezeichnet als ein Traum, ein Gaukelgespinst, eine Schaumblase, ein
Schatten, ein Blitzstrahl, der Tau am Morgen. Aber die Menschen wollen, so
lange sie leben, nicht das Geringste missen, ob sie gleich beim Scheiden aus
der Welt nichts mitnehmen knnen. Mag man auch ber die bernatrliche Kraft
verfgen, einen ehernen Opferofen zu heben24, a oder ein Schiff ber
Land zu rudern5, f, schlielich werden die Knochen doch einmal
weich, und die Muskeln erschlaffen. Mag man in ppiger Pracht inmitten von
kupfernen Bergen und goldenen Tlern leben25, b,alles mu einst wie
Eis schmelzen und wie Schnee zerflieen. Mte selbst der Mond vor einem
Antlitze weichen und dessen Schnheit die Blumen beschmen, sobald seine Augen
fr immer geschlossen sind, halten sich die Leute nur noch die Nase zu, wenn
sie vorbergehn6, a Und bese man auch den Scharfsinn und
Redeschneid eines Lu Dja und Sui Ho26, a, wenn der Mund einst fr
immer erkaltet ist, sind wie die Mnner selbst auch ihre Gaben und Knste zu
Ende.
Ist es da nicht richtiger, das alles von sich
zu weisen, bestrebt zu sein, die sechs Sinne rein zu erhalten, eine Mnchskutte
anzulegen, die Eitelkeit der weltlichen Gensse zu durchschauen, den Kreislauf
von Leben und Vergehen zu erfassen, aufrichtig nach dem Gipfel der
Vollkommenheit zu streben, nie im Schachte des Schwankens zwischen Recht und
Unrecht zu versinken, sich vielmehr um ein reines, beschauliches, freies Dasein
zu bemhen, anstatt in das Feuer der Hlle kopfber zu taumeln?
Der Mensch mag seine
Lebenskraft
auf tausendfache Art
verwenden,
Einst ruht was nur
die Zeit erschafft!
Und alles Tun mu dann doch enden.